Monatsversammlung am 13.09.2011
Veranstaltungen gleichen sich aus
Monatsversammlung des Heimatring: Dr. Volker Wappmann referiert über Michaelskirche
Weiden. Mit Rückblicken auf den Gemeinschaftsausflug in den Bayerischen Wald und auf das Sommerfest begann Vorsitzender Günther Magerl die September-Monatsversammlung des Heimatrings. Bemerkenswert, was Kassier Josef Farnbauer dazu berichtete: Fast auf den Euro genau wurde das Minus einer Veranstaltung bei einer anderen ausgeglichen.
Die interessante Geschichte der Michaelskirche zeigte Dr. Volker Wappmann in seinem Vortrag "Axthiebe und Tränen" auf. Der 54-jährige Vohenstraußer, der am Kepler-Gymnasium unterrichtet, schilderte darin die Baugeschichte der etwa um 1300 entstandenen Kirche.
Ein einschneidendes Ereignis sei der Einsturz des Kirchturms 1759 wegen zu schwacher Mauern gewesen. Im Barockstil habe die Bürgerschaft einen neuen Turm errichtet. Nach vorheriger wechselnder konfessioneller Besetzung nutzten Katholiken und Protestanten in einem sogenannten "Simultaneum" von 1653 bis 1899 die Kirche gemeinsam.
Heitere Geschichten
Mit heiteren Geschichten würzte der Referent seinen Vortrag. So etwa mit der Geschichte, dass die Türe einmal mit Gewalt geöffnet wurde, als man der anderen Konfession keinen Einlass gewähren wollte. Oder: Dem Auszug der Katholiken unter Tränen, als es hieß, dass sie in die neu erbaute Josefskirche wechseln sollten.
"60 Jahre Heimatring - Heimat gemeinsam gestalten und erhalten". Unter diesem Motto steht der "Tag der Heimat", der am 24. September um 19.30 Uhr in der Max-Reger-Halle gefeiert wird. Magerl kündigte dazu zahlreiche Beiträge der verschiedenen Landsmannschaften, der Trachtenvereine und Musikgruppen an. Dr. Sebastian Schott lud zur Neueröffnung des Tachauer Heimatmuseums ein. Am 25. September von 11 bis 16 Uhr besteht erstmals Gelegenheit, die neu gestalteten Räume und die Ausstellung zu sehen.
Noch Restkarten
Claudia Fuchs von den Nordoberpfälzer Musikfreunden wies auf das Musikantentreffen am 1. Oktober um 19 Uhr in der "Almhütte" hin. Nur noch wenige Karten sind für das "Bruder Konrad"-Spiel von 21. bis 23. und von 28. bis 30. Oktober zu haben (Vorverkauf bei Stangl & Taubald). Richard Neulinger, der Delegierte des Fischereivereins, überraschte die gut 80 Anwesenden mit einem Geschenk. Jeder durfte eine geräucherte Forelle mitnehmen.
Die nächste Versammlung des Heimatrings ist (außerplanmäßig) am 18. Oktober. Dann trifft man sich bereits um 19 Uhr zur Besichtigung der Mensa und Bibliothek der HAW.
Bericht: Bernhard Czichon im "Neuen Tag"
Gartenfest am 12.07.2011
Schlaue Köpfe beim Maibaum-Quiz
32 Teilnehmer erreichen Höchstpunktzahl - Glücksfee zieht Horst Scheiner als Sieger
Weiden. Bei herrlichstem Wetter feierten fast 120 Delegierte der heimat- und brauchtumspflegenden Vereine ihr Gartenfest im Hof der Clausnitzerschule. Die Hauptpreise beim beliebten Maibaum-Quiz gewannen Horst Scheiner (Eisenbahn-Museum), Stadtrat Alois Lukas (7er-Kameradschaft), Georg Roland (EAW-Siedler), Max Amm (1883 Rothenstadt) und Gunda Heuberger (Stadt- und Jugendblaskaelle).
Von den über 200 Gästen hatten, dank guter Zusammenarbeit an den Tischen, 32 Teilnehmer die Höchstpunktzahl erreicht. Gefragt war beispielsweise, wer beim Literaturabend vorgelesen hatte (Bernhard Setzwein), welches Jubiläum der Heimatring heuer feiert (60 Jahre) oder wer die Wappen am Maibaum gemalt hat (Rudi Klaus). Aus den 32 Richtigen zog Glücksfee Gabriele Laurich die Sieger. Zusammen mit Heimatring-Vorsitzendem Günther Magerl überreichte sie die Preise.
Im Lauf des schönen Abends wies Magerl auf den Tagesausflug hin, der am 7. August nach Viechtach und zum Waldwipfelweg nach St. Englmar führt. Weiterhin kündigte Magerl den "Tag der Heimat" an. Am 24. September präsentieren sich die Landsmannschaften und Heimatvereine in der Max-Reger-Halle. Im Oktober besucht der Heimatring die HAW. Die planmäßige Versammlung am 11. Oktober fällt aus. Dafür findet der Besuch der HAW am 18. Oktober um 19 Uhr statt.
Magerl dankte Rektorin Silvia Bäumler für ihr Entgegenkommen. Die Schulleiterin unterstützt den Heimatring seit Jahren großzügig. Auch zahlreiche Stadträte und Bürgermeister Lothar Höher hieß Magerl willkommen. Höher versicherte, dass "Traditionspflege und Kulturarbeit zu den Grundaufgaben der Kommunen" gehörten. Für musikalische Unterhaltung sorgte Bertram Schlosser auf seinem Keyboard.
Bericht: Bernhard Czichon im "Neuen Tag"
Monatsversammlung am 14.06.2011
Mit Quiz Wissen der Mitglieder testen
Fragestunde beim Gartenfest - Vereine im Heimatring haben in nächster Zeit viel vor
Weiden. Viel los war heuer wieder beim Maibaumaufstellen am Unteren Markt. Auch die Lesung von Bernd Setzwein bei den Literaturtagen war ein voller Erfolg gewesen, freute sich Heimatring-Vorsitzender Günther Magerl.
Bei der monatlichen Sitzung der 72 kultur- und brauchtumspflegenden Vereine Weidens blickte er auch nach vorne: Am 12. Juli beim Gartenfest in der Clausnitzerschule werden die Delegierten beweisen müssen, dass sie mit wachen Augen und Ohren alles beobachtet haben. Beim "Heimatring-Quiz" müssen Besucher auf diverse Fragen gefasst sein. Beispiele gefällig? Wie hoch ist der Maibaum, welche Symbole sind daran angebracht, wohin führt der Tagesausflug des Heimatrings?
Fahrt ins Museum
Hier schon mal einige Antworten: Am 7. August fährt der Verband nach Viechtach ins Kristallmuseum. Anschließend geht es zum Walderlebnispfad und zum Waldwipfelweg nach St. Englmar. Am 18. Oktober um 19 Uhr besichtigt der Heimatring die HAW.
Der geplante Vortrag von Dr. Volker Wappmann über die "Baugeschichte der Michaelskirche" wurde auf 13. September verschoben. Für ihn sprang Petra Vorsatz, Leiterin des Amts für Stadtgeschichte, Kultur und Tourismus, ein. Sie berichtete in einem mit Anekdoten gewürztem Vortrag über das Adelsgeschlecht der Wittelsbacher und ihre Verbindung zu Weiden. Diese dauerte von der ersten urkundlichen Nennung Weidens durch Konrad IV. bis zum Ende der Monarchie 1918.
Besuche von Kurfürsten
"Eng verwoben" sei die Stadtgeschichte mit den Wittelsbachern, berichtete die Diplom-Archivarin, was sie anhand verschiedenster Besuche und Aufenthalte der Kurfürsten und Regenten aufzeigte.
Max Schmeller vom Stammtisch Höhe 308 lud für Samstag, 18. Juni, zum Sommerfest hinter der Johanneskirche ein. Dabei wird auch die neue "Weidener Bierkönigin" gewählt. Am Freitag, 24. Juni, gibt es dort ein Johannisfeuer. Claudia Rodler kündigte das nächste Musikantentreffen der "Nordoberpfälzer Musikfreunde" für 1. Juli in der Almhüttn an. Das Motto: "Stelldichein in Oberkrain".
Weit voraus plant Vera Eckstein, die Vorsitzende des "Bundes der Berliner": Im Januar fährt die Gemeinschaft in die Landeshauptstadt zur "Grünen Woche". Die Gruppe wird auch auf Schloss Bellevue empfangen. Um Anmeldungen bitte Eckstein jetzt schon. Demnächst gibt es eine Ausstellung im City-Center, an der sich die "Berliner" beteiligen. Am 27. Juli wird eine Dokumentation über die Berliner Mauer gezeigt.
Günter Hirmer vom Obst- und Gartenbauverein lud zur Besichtigung der Kräuterwiese am Mittwoch, 22. Juni, ein. Ab 19 Uhr sind im Vereinsgarten in der Merklmooslohe Ausführungen von "Kräuterwissenschaftlerin" Waltraud Witteler zu hören. Petra Vorsatz kündigte einen Vortrag von Heimatkreisbetreuer Dr. Wolf-Dieter Hamperl im "Alten Eichamt" an. Er spricht am 14. Juli ab 19 Uhr zu "Deutsch-Tschechischen Erfahrungen zwischen 1985 und 1995". Zuletzt lud der Burschenverein Rothenstadt zum Gartenfest am Feuerwehrhaus Rothenstadt ein. Am kommenden Sonntag, 19. Juni, um 14 Uhr beginnt es. Ab 16 Uhr wird der von Etzenricht nicht ausgelöste Maibaum versteigert.
60 Jahre Heimatring
Zudem berichtete Magerl: "60 Jahre Heimatring - Heimat gemeinsam gestalten und bewahren" lautet das Motto, unter dem der "Tag der Heimat" heuer stehen wird. Am 24. September um 19.30 Uhr präsentieren sich in der Max-Reger-Halle Landsmannschaften, Musik- und Trachtengruppen sowie andere kultur- und brauchtumspflegende Vereine.
Bericht: Bernhard Czichon im "Neuen Tag"
Monatsversammlung am 12.04.2011
Abzocke oder echter Lohn?
GEMA informiert bei Heimatverein - Einnahmequelle für Musikschaffende
Weiden. Ungeliebt bei den Vereinen. Für Komponisten, Textdichter und Musikverleger jedoch unentbehrlich. Die "Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte" (GEMA) vertritt als "Verwertungsgesellschaft" nahezu das gesamte Weltrepertoire an Werken der Unterhaltungs- und Tanzmusik.
Bei der Heimatring-Versammlung klärten GEMA-Sachgebietsleiterin Cornelia Milatz und Sachbearbeiterin Sara Klausnitzer über Aufgaben, Aufbau und Tarifgestaltung auf. Alle Musik-"Schöpfer" und ihre Rechtsnachfolger bis 70 Jahre nach deren Tod hätten Anspruch auf "angemessene Vergütung" für die Nutzung ihrer Werke.
Immer melden
Die GEMA habe Tarife geschaffen und treibe das Geld für sie ein. Nur knapp 15 Prozent fielen an Verwaltungskosten an. Der Rest gehe an die Mitglieder. Mit ausländischen Gesellschaften gebe es Verträge, berichteten Milatz und Klausnitzer. Zahlungspflichtig sei jeder, der Live-Musik, Bild- oder Bildton-Träger bei öffentlichen Veranstaltungen hören lasse. Auch, wenn kein Eintritt verlangt wird. Verantwortlich sei immer der Veranstalter. Milatz appellierte eindringlich, jede Veranstaltung, auch wenn ein Pauschalvertrag mit einem übergeordneten Verband bestehe, vorher bei der GEMA anzumelden. Bei Live-Musik sei eine "Playlist" einzureichen, damit eine gerechte Ausschüttung an die Urheber erfolgen könne.
Heimatring-Vorsitzender Magerl und Stellvertreter Norbert Uschald dankten den Damen aus Nürnberg für ihre wichtigen Ausführungen.
Bericht: Bernhard Czichon im "Neuen Tag"
Monatsversammlung am 11.01.2011
Wenigstens Blick in die alte Heimat
Wie Weiden Vertriebene aus Tachau unterstützte - Vortrag beim Neujahrs-Ansingen des Heimatrings
Weiden. Einen musikalischen Start ins neue Jahr legte der Heimatring hin. Nach altem Oberpfälzer Brauch wünschte die Sängergruppe der "Lustigen Konrader" den Delegierten ein gutes Neues.
Das "Ansingen" unter der Leitung von Fritz Landgraf begann mit dem "Neujahrslied des Kallmünzer Nachtwächters". Es folgten "Drei Weise aus dem Morgenland" und "A gsunds neijs Joahr". Heimatring-Beisitzerin Edith Schimandl verlas ein Gedicht mit Segenswünschen.
Das Ende zweier Vereine
Vorsitzender Günther Magerl bedauerte, dass sich zum Jahresende die Gesangvereine "Harmonie Rothenstadt" und "Lyra 1904" aufgelöst haben. Der Heimatring zählt nunmehr 70 Gemeinschaften. Magerl stellte den Halbjahreskalender vor, in dem Josef Eckert nicht nur die Jahresplanung des Heimatrings, sondern auch gut 120 Veranstaltungen der Mitgliedsvereine im ersten Halbjahr 2011 zusammengestellt hat.
An Großveranstaltungen hob Magerl die 20. Bayerisch-Böhmischen Kultur- Wirtschaftstage hervor, an denen sich der Heimatring als Mitveranstalter in der Mehrzweckhalle beteiligt. Für "Volksmusik und Tanz grenzenlos" engagieren sich ebenfalls zahlreiche bayerische und böhmische Musik- und Volkstanzgruppen. Ferner nannte Magerl die Jubiläums-Faschingsveranstaltungen der Narrhalla, die Sonderausstellung der BSW-Fotogruppe im Maria-Seltmann-Haus "Aus der Nähe betrachtet - kleine Dinge ganz groß" sowie das 100-jährige Bestehen der "7er-Kameradschaft", das am 28. Mai gefeiert wird.
Unterstützung durch Weiden
Dr. Sebastian Schott referierte über die Patenschaft der Stadt Weiden über den Heimatkreis Tachau. Nach der Vertreibung von 50 000 Deutschen aus dem Kreis Tachau sei Hans Klier Anfang der 1950er Jahre auf die Suche nach einer Patenstadt gegangen. Der damalige Oberbürgermeister Hans Schelter sei dem Kampf der Vertriebenen um ihr Recht sehr wohlwollend gegenüber gestanden.
Am 4./5. August 1956 sei mit einem großen Fest, dem Austausch von Geschenken, Musik und kirchlichem Segen die Patenschaft besiegelt worden, berichtete Dr. Schott. Die Stadt habe den Tachauern neben einem Gemälde auch den Grenzlandturm bei Bärnau geschenkt, so dass sie wenigstens noch einen Blick in die alte Heimat werfen konnten.
Das Tachauer Heimatmuseum, jetzt im Kulturzentrum Hans Bauer untergebracht und ein wichtiger Baustein im Kulturleben der Stadt, werde zurzeit umgestaltet. Nach den Veränderungen soll es als "ganz neues, tolles Museum" wieder vorgestellt werden.
Bericht: Bernhard Czichon im "Neuen Tag"